BierTasting: Winterbiere
Am vergangenen Samstag, den 26. November 2022 ließen sich rund zwanzig Bierbegeisterte für eine Reise durch die Welt der internationalen Winterbiere begeistern. Verkostet wurden sechs Kreationen aus Deutschland, Belgien, Island und den USA. Durch ein hervorragend abgestimmtes Menü zu jedem Bier wurde der Abend zu einem unvergesslichen Event in der urigen Hütte vom Restaurant „Zum Krax’n Wirt“.
Locker leicht haben wir den Abend mit dem Winterfestbier vom Landshuter Brauhaus einklingen lassen. Das bernsteinfarbige Bier mit einem angenehmen Honig- und Karamellcharakter und einer milden Hopfenbittere ließ uns in das Thema des Abend eintauchen. Bei allen Anwesenden war die Brauerei gut bekannt, das Winterfestbier allerdings präsentierte bei dem einen oder dem anderen eine bis dato unbekannte Bierkreation aus der örtlich ansäßigen Brauerei. Dazu passend kreierte der Küchenchef selbstgemachte Kürbis-Ravioli in einer milden Käsesoße.
Ungefähr 55 °C warm wurde es beim zweiten Bier. Aus Belgien, von Liefmans kommt der Glühkriek, welcher mit satten 250gr. Kirschen pro Liter verfeinert wurde. Direkt auf dem Holzofen in der Hütte, in einem Wasserbad erwärmt, präsentierte sich dieses Bier mit einem sensationellen Erlebnis für alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Die warmen Flaschen wurden mit einem lauten Geräusch geöffnet und floßen mit einem kräftigen roten Farbe und einem ebenfalls roten Bierschaum in die Gläser. In Kombination mit warmen Maronen waren spätestens zu diesem Zeitpunkt alle in vorweihnachtlicher Stimmung. Vor der Verkostung dieser Bierkreation durften die Teilnehmer einem kleinen Vortrag über die Herstellung von Lambicbieren in Belgien genießen.
Noch intensiver und weihnachtlicher wurde es ab dem dritten Bier. Das Icelandic Winter Ale von Einstök brachte Aromen von roten Früchten, weihnachtlichen Gewürzen und einen Hauch von Lebkuchen mit sich. Zugleich zeigt sich das Bier von einer harmonischen ruhigen Eigenschaft, die ein besinnliches Empfinden hervorgerufen hat. Von den Teilnehmern wurden unterschiedliche Aromen erkannt. Darunter waren Schokolade, Kirsche und Spekulatius. Passend zu dem Bier konnten wir eine deftige Brotzeit mit selbstgebackenen Brot genießen.
Das Bons Voeux von der belgischen Brauerei Dupont was das vierte Bier des Tastings. Zudem war es auch das hellste Bier am Samstagabend und zeigte sich mit einem kupferblonden Farbton. Feine und komplexe Hopfenaromen in dem obergärigen Tripel, die auf die Kalthopfung zurückzuführen sind, stigen aus den Verkostungsgläsern in die Nasen. Definitiv ein weiches und rundes Bier, welches nicht nur zur vorweihnachtlichen Zeit passt. Aus der Küche kam zu diesem Bier ein Sauerbraten mit Semmelknödel, welches einen unerwarteten Einklang mit dem Bier einnahm.
Vor dem krönenden Abschluss mit zwei Bieren oberhalb der 10 %-Vol. war wieder etwas Theorie angesetzt. Es folgte ein Einblick in die Entstehungsgeschichte des Bierstiles Stout. Beginnend mit dem Porter, welches im 18. Jahrhundert zu einem Bier der Arbeiterklasse wurde entwickelte sich mit der Zeit ein neuer Bierstil. Das Stout und mit laufe der Zeit seinen unterschiedlichen Ausprägungen. Unter anderem das Imperial Stout. Dieser Bierstil, nicht unbedingt weihnachtlich, aber doch gut für die kalte Jahreszeit als Winterbier geeignet, leitete das Finale des Biertastings ein.
Wieder zurück in Deutschland, verkosteten wir das Noctus 100 von der Biermanufaktur Riegele aus Ausgsburg. Die Zahl 100 in dem Namen des Imperial Stout deutet auf den Farbwert von 100 EBC hin. Im den Gläsern wurde es tiefschwarz mit einem dunkelbraunen feinporigen Bierschaum. Intensive Röstmalznoten mit dunkler Schokolade stieg in die Nasen auf. Kräftig, aber zugleich auch sehr angenehm wurde das Bier von den Bierbegeisterten empfunden. Dazu passend wurde ein warmer Ziegenweichkäse mit karamelisierten Weintrauben und Wallnussstücken gezaubert. Definitv ist zu bestätigen, dass uns alle dieses Foodpairing verzaubert hat.
Das letzte Bier mit stolzen 11,9 %-Vol. bildete den bierigen Abschluss des Abends. Inzwischen weit nach 22 Uhr hielten die Teilnehmer das Narwhal in der Barrel Aged Variante von der Sierra Nevada Brewery aus den USA in den Händen. In Kentucky Bourbon Fässern gelagert besitzt diese edle Variante des Narwhal einen breiteren Körper mit intensiven Aromen von Vanille, Kokosnuss und Holz. Der mehr als vollmundige Geschmack und das ölige Mundgefühl des Bieres legt sich cremartig auf die Zunge und den Gaumen. Der hohe Alkoholgehalt lässt sich auch nicht mehr gänzlich verbergen, bleibt aber anhaltend im Hintergrund. Ein passender Schokoladenkuchen mit Schlagsahne kreierte die harmonische Bier-Speisen-Kombination.
Eine kleine vorweihnachtliche Überraschung wartete auf die Gäste des Abends. Unter den Besuchern „versteckte“ sich Edelbrandsommelier Marcus Rudek, der ein kleines Präsent für alle dabei hatte. Im eigenen Auftrag durch Marcus Rudek gebrannter IPA-Bierbrand mit 48 %-Vol. Gelagert wurde der Bierbrand in ehemaligen IPA-Bierfässern. Daraus entstand eine Kombination aus Bierbrand und angenehm milden tropischen Früchten welche im Einklang den Abend abschlossen.
Alle Gäste, die zwei Sommeliers und selbstverständlich auch der Küchenchef Markus Geiger waren wieder begeistert von einem gelungenen Abend mit sechs Bieren, harmonsichen Speisen und einer hochprozentigen Überraschung. Bereits jetzt freuen wir uns auf das kommende BierTasting…
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